EZVIZ Smart Lock Kit Test: Besser als Nuki und SwitchBot?

EZVIZ ist ein hierzulande eher unbekanntes Unternehmen. Das könnte sich möglicherweise bald ändern. Schließlich verfügt die 2013 gegründete Marke bereits über ein recht umfangreiches Gerätesortiment im Bereich Sicherheitstechnik. Bisher handelte es sich dabei vor allem um Überwachungstechnik in Form von Kameras. In Kombination mit einer leistungsstarken Cloud, die im Hintergrund arbeitet, sollen sowohl Privat- als auch Gewerbekunden in der Lage sein, ihre privaten oder geschäftlichen Räumlichkeiten rund um die Uhr und auch im Nachhinein zu überwachen. Doch nun steigt der Hersteller auch in den Markt der smarten Türschlösser ein. Im EZVIZ Smart Lock Kit Test wollen wir uns genauer ansehen, ob der stolze Preis von 259,99 €* wirklich gerechtfertigt ist oder ob man nicht lieber zur deutlich günstigeren Konkurrenz von SwitchBot und Nuki greifen sollte.

Inhaltsverzeichnis / Table of contents

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Verpackung. Das Paket lässt angesichts seiner Größe hohe Erwartungen an einen üppigen Lieferumfang aufkommen. Auf der Verpackung selbst können Sie bereits nützliche Informationen zur Installation und zur Funktionalität des Smart Locks erkennen.

Im Inneren der Box finden wir dann die drei Grundkomponenten des EZVIZ Smart Lock Kit. Neben dem Schließmechanismus selbst finden wir den Drehknopf zur Codeeingabe sowie das Home-Gateway, das für eine Internetverbindung sorgt. Neben den drei wichtigsten Elementen finden wir bei uns auch weiteres praktisches Zubehör.

Sonstiges Zubehör:

Lassen Sie uns zunächst über das Aussehen des intelligenten Türschlosses sprechen. Hier sei vorab gesagt, dass es wenig zu bemängeln gibt. Vom Design her erinnert das EZVIZ-Modell deutlich an die von uns bereits getesteten Smart-Top-Türschlösser SwitchBot Lock (Test) und Nuki Opener Combo (Test). Mit seinen Abmessungen von 126,9 × 43,2 × 56,9 mm ist es erfreulich schlank.

Die Farbkombination aus edlem Aluminium und Schwarz lässt es darüber hinaus angenehm hochwertig wirken. Den positiven ersten Eindruck behält das Gadget auch bei Berührung. Die Komponenten fühlen sich alle sehr gut verarbeitet an. Es gibt an keiner Stelle ein Knarzen oder Knacken. Der Drehknopf aus Aluminiumlegierung lässt sich butterweich drehen und die Tasten auf der Codescheibe bieten allesamt einen angenehmen Druckpunkt.

In puncto Design spricht das Home Gateway eine etwas andere Sprache. Schließlich ist es komplett weiß. Das ist nicht wirklich störend. Es fügt sich perfekt in nahezu jede Umgebung ein. Abgesehen vom Drehknopf setzt EZVIZ auf Kunststoff. Das ist nicht wirklich störend. Schließlich hatte ich beim Test nicht das Gefühl, dass ich mir Sorgen um die Stabilität des Schlosses machen müsste. Insgesamt überzeugen mich also sowohl die Optik als auch die Verarbeitungsqualität der Komponenten.

Nur beim Material hatte ich manchmal das Gefühl, dass mehr möglich gewesen wäre. Vor allem, wenn man sich den hohen Preis ansieht, den EZVIZ verlangt. Für knapp 270 Euro hätte der Hersteller auch die übrigen Bauteile des Schlosses gerne aus Aluminium fertigen können. Dies wäre insbesondere für das Zifferblatt angebracht gewesen, das als eine Art „Schild“ nach außen dient. So aber liegt das Modell auf Augenhöhe mit SwitchBot und Nuki.

Das EZVIZ Smart Lock Kit erfindet das Rad nicht neu. Da es also nicht das erste smarte Türschloss dieser Bauart ist, habe ich mich recht schnell zurechtgefunden. Aber das Wichtigste zuerst… Beginnen wir mit der Installation. Das ist wirklich ganz einfach. Wie bei Nuki und SwitchBot muss der Zylinder nicht ausgebaut werden. Andere smarte Türschlösser wie das WeLock Touch 41 (Test) gehen hier einen anderen Weg.

Dies hat den Vorteil, dass auch absolute Laien bedenkenlos zur Installation gehen können. Ich zähle mich auch eher zu den Menschen mit zwei linken Händen. Dementsprechend positiv überrascht war ich, als ich das gesamte Konstrukt innerhalb von zehn Minuten installiert hatte. Da man keinen Zylinder bohren oder austauschen muss, sondern das Smart Lock einfach auf den vorhandenen Schlüssel aufstecken muss, sollte die Montage so gut wie jeder problemlos meistern können. Selbstverständlich sind die notwendigen Werkzeuge im Lieferumfang von EZVIZ enthalten.

Die Montageanleitung wiederum erklärt verständlich, welches Schloss, welche Montageart benötigt wird. Bevor Sie das EZVIZ Smart Lock kaufen, sollten Sie unbedingt sicherstellen, dass Ihr Schloss überhaupt mit dem System kompatibel ist. Schließlich schließt der Hersteller besonders dicke und große Schlösser aus. Auf der Herstellerseite können Sie jedoch sehr gut erkennen, ob Ihr Schloss geeignet ist oder nicht.

Sobald das Smart Lock installiert ist, besteht der nächste Schritt darin, sich an Ihr Smartphone zu wenden. Hier laden Sie zunächst die EZVIZ-App herunter. Anschließend scannen Sie den QR-Code, der sich unter der Batterieabdeckung befindet.

Nach langem Gedrückthalten des Bedienpads auf der Oberseite ertönt ein kurzer Piepton. Jetzt sind App und Smart Lock gekoppelt. Anschließend erhalten Sie von der App eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung, der Sie nur noch folgen müssen.

Sobald die Kopplung funktioniert hat, fügen Sie nun das Gateway sowie das Nummernfeld hinzu, indem Sie ebenfalls die entsprechenden QR-Codes auf der Rückseite des Geräts scannen. Nach der Eingabe in die App können nun Gateway und Smart Lock miteinander verbunden werden.

Ein unkomplizierter Aufbau kann lobenswert sein. Viel wichtiger ist jedoch die Performance im Alltagstest. Dementsprechend habe ich das Schloss nach erfolgreicher Installation mehrere Tage lang getestet. Das Smart Lock kann auf verschiedene Arten entsperrt werden. Die gängigsten Methoden sind sicherlich die App auf dem Smartphone oder die Eingabe des Codes auf dem Ziffernblatt. Die entsprechende Zahlenkombination stellen Sie einfach in der App ein. Besonders praktisch ist dieses Prinzip für Mehrpersonenhaushalte oder Airbnbs, die ihren Gästen schnell den Zugangscode zur Wohnung mitteilen können. Besonders praktisch sind hier zweifellos die erstellbaren temporären Zugangscodes.

So bleibt der Zugang zu Ihrer Unterkunft oder Ihren eigenen vier Wänden stets gesichert. In der App können Sie außerdem sehen, ob das Schloss gerade geöffnet oder geschlossen ist. Wenn jemand vor der Tür steht und diese nicht aufschließen kann, können Sie das Schloss aus der Ferne öffnen. Sie erhalten außerdem Echtzeitbenachrichtigungen über Statusänderungen. Nicht nur das Öffnen der Tür ist einfach. Auch das Verriegeln ist angenehm unkompliziert. Sie verriegeln das Schloss einfach per App oder manuell per Drehknopf. Sie können über die App auch eine dritte Entsperrmöglichkeit einrichten. Mithilfe der beiden NFC-Karten, die Sie wie eine Art Schlüsselkarte nutzen, können Sie die Tür auch problemlos öffnen.

Sie kennen sicherlich das seltsame Gefühl der Unsicherheit in der Magengegend, nachdem Sie die Haustür geschlossen haben. Haben Sie die Tür abgeschlossen oder nicht? Das EZVIZ Smart Lock sorgt in diesen Fällen für mehr Sicherheit. Schließlich bietet es eine automatische Sperrfunktion, die Sie in der App nach Ihren Wünschen anpassen können. Beispielsweise können Sie das Schloss so einstellen, dass es automatisch verriegelt, sobald Sie die Tür schließen. Alternativ können Sie einen Verzögerungstimer einstellen. In diesem Fall verriegelt das Schloss nicht sofort, sondern erst nach Ablauf einer eingestellten Zeit. Egal für welche Option Sie sich entscheiden. So oder so sorgt das EZVIZ Smart Lock dafür, dass Sie sich keine Sorgen machen müssen, dass Sie vergessen, die Tür abzuschließen. Auch den Privatmodus finde ich sehr praktisch. Wenn Sie dies aktivieren, funktioniert die Sperre nicht. Sie können hier auch bestimmte Zeiten festlegen. Wenn Sie beispielsweise nachts nicht von der Türklingel oder dem Schließmotor geweckt werden möchten, ist dies die perfekte Lösung. Bei aktiviertem Privatmodus kann das Schloss nur mit einem klassischen Schlüssel geöffnet werden.

Bisher gibt es leider keine Funktion zum automatischen Entsperren. Allerdings sollte es für EZVIZ nicht allzu schwierig sein, dies per Software-Update hinzuzufügen. Dies ist nicht die einzige Funktion, die mir zum jetzigen Zeitpunkt noch am Smart Lock fehlt. Darüber hinaus gibt es derzeit keine Unterstützung für Sprachassistenten. Stellen Sie sich vor, es klingelt an der Tür und Sie können die Tür von der Couch aus über Alexa und Co. aufschließen. Meiner Meinung nach ist das ein entscheidender Nachteil gegenüber den Alternativen von Switchbot und Nuki. Darüber hinaus lässt sich das Schloss nur mit den mitgelieferten NFC-Tags entsperren. Andere Tags von Drittherstellern können leider nicht erlernt werden. Viel ärgerlicher finde ich die Tatsache, dass nicht einmal der im Smartphone verbaute NFC-Chip genutzt werden kann. Allerdings handelt es sich dabei auch um Funktionen, die EZVIZ per Update hinzufügen kann. Apropos Updates. Ich persönlich würde mich dennoch über einen alternativen Nummernblock freuen, in dem auch ein Fingerabdrucksensor steckt.

Das EZVIZ Smart Lock Kit tut, was es soll. Entsprechend zufrieden bin ich nach den Testtagen, in denen ich das smarte Türschloss nutzen durfte. Die unkomplizierte Bedienung und Installation hinterlassen einen sehr positiven Eindruck. Die Möglichkeit, die Tür per Zugangscode zu öffnen, ist einfach äußerst praktisch und eröffnet einen hohen Komfort, insbesondere für Airbnb-Betreiber oder Personen, die regelmäßig Besuch von den unterschiedlichsten Menschen erhalten. Das Schloss bietet insgesamt drei verschiedene Möglichkeiten, die Tür zu entriegeln. Allerdings gibt es auch ein wenig zu bemängeln. Insbesondere die eingeschränkte Kompatibilität mit Schlössern könnte manche Leute verärgern. Außerdem hätte ich mich über eine Auto-Unlock-Funktion und Kompatibilität mit den gängigen Sprachassistenten gefreut. Insgesamt hinterlässt das EZVIZ Smart Lock Kit einen guten Eindruck, allerdings bieten Nuki und Switchbot aktuell noch mehr zu einem ähnlichen Preis.

Das EZVIZ Smart Lock Kit ist ein gutes intelligentes Türschloss, dem jedoch im Vergleich zur Konkurrenz noch eine Funktion fehlt.

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